Grundlagen

Ich würde gern direkt mit dem Thema "Beziehung-en" starten, jedoch hat die Pandemie gezeigt, dass wir ganz woanders anfangen sollten: bei unserer eigenen Kommunikation und der Bedienungsanleitung für uns selbst.

Dies beinhaltet die ganze Thematik "Sprache" - Sie ist nicht effektiv, und gleichzeitig kannst Du sie so optimieren, dass Du Menschen erreichst und Dich besser austauschen kannst. Für mich ist es besonders wichtig, positive Sprache zu verwenden. Das liegt zum einen an der Art und Weise wie unser Gehirn funktioniert, und zum Anderen daran, dass dies positive Auswirkungen auf alle Beteiligten hat.


Was kannst du also tun, um Deine Kommunikation zu optimieren?
Bevor wir uns dieser Antwort widmen, lass uns kurz schauen, wie unser Gehirn funktioniert. Ich setze voraus, dass Bewusstsein und Unterbewusstsein Dir bekannte Begriffe sind. Unser Gehirn filtert Informationen, die auf Uns einwirken. In einem sehr einfachen Vergleich könnten Wir sagen, dass unser Bewusstsein Informationen aufnehmen kann, die - aufgemalt auf einem Blatt Papier - einen Strich von circa einem Zentimeter ergeben. In der gleichen Zeit kann Unser Unterbewusstsein ein Äquivalent eines Kilometers erfassen. Diesen Unterschied stellst du schnell fest, wenn es um instinktives Handeln geht, wenn zum Beispiel vor dir auf der Straße Bremslichter aufleuchten. Noch bevor du die Situation bewusst erfassen kannst, reagiert dein Körper. Das sogenannte "schnelle Denken" handelt einfach nach erlernten Mustern. Unser "langsames Denken" würde zwar die Bremslichter feststellen, jedoch vorher die Situation beurteilen, vielleicht die Automarke oder das Kennzeichen erfassen, und dann angemessen reagieren. Das schnelle Denken löst deine Reflexe aus, was leider der Grund dafür ist, dass wir so gern auf Spam-E-Mails klicken :)


> Unser Unterbewusstsein ist eine liebevolle Instanz, die Uns ständig beobachtet und prüft, ob es nicht Gedanken oder Handlungen gibt die automatisiert ablaufen könnten. Erlernte Aktivitäten wie das Laufen, Zähne putzen oder Autofahren gehören zum Beispiel dazu. Erinnere Dich zurück an die erste Fahrstunde: alles gleichzeitig zu bedienen, Blinken, Schalten, Schulterblick … das war einfach zu viel. Jedoch nach einiger Übung kann es schon einmal passieren, dass du  einen Ort erreichst, und all diese Prozesse abgelaufen sind, ohne dass du irgendetwas davon mitbekommen hast. Diese liebevolle Dienstleistung des Unterbewusstseins ist jedoch neutral und bewertet nicht ob es eine vorteilhafte Aktivität ist. Es leitet deine Gewohnheiten ab und automatisiert die Gedanken, die es häufig beobachtet. Der Grund dafür klingt wahrscheinlich viel zu einfach: Energie sparen. Genau, denn alle automatisierten Prozesse erfordern weniger Denken, weniger Anstrengung und somit weniger Aufwand.


Was bedeutet das für Dich und Deine Kommunikation?
Beobachte Dich selbst und Deine Gewohnheiten, ja sogar deine Gedanken. Deine automatisierten Handlungen und Reaktionen. Ist alles davon für Dich positiv und hilfreich? Oder gibt es Ausnahmen die nicht dienlich für Dein Leben sind?


Zwei kleine Beispiele aus meinem Alltag: Nachdem mir dieser Prozess bewusst geworden war, fiel mir auf, dass - ganz selbstverständlich - zu jeder Mahlzeit Limonade serviert (und natürlich) wurde. Genau seit dieser Sekunde der Realisierung gibt es ausschließlich Wasser vor und zum Essen, das hat über die Jahre einen sehr großen Effekt gehabt. Die zweite Angewohnheit war etwas herausfordernder. Ich hatte mir angewöhnt eine Tätigkeit zu unterbrechen, bevor ich sie zu Ende gemacht hatte. Zum Beispiel bei allen täglichen Arbeiten im Haushalt ließ ich mich ablenken und nie wurde etwas fertig. Bis ich dann gelernt habe "im Ergebnis zu denken" und mir nicht die Aktivität vorzustellen, sondern das Resultat der Aktivität. Wer mehr darüber wissen möchte, hier empfehle ich die "Cappuccino-Strategie". Funktioniert auch mit Tee :)


Das Unterbewusstsein macht keine Bewertung, keine Verknüpfungen, es denkt nicht mit. Auf die Frage "Weißt du wie spät es ist?", antwortet das Unterbewusstsein mit "Ja!". Daher ist es sehr wichtig, bewusst auf Deine Sprache und vor Allem Deine Gedanken zu achten, damit Dein Unterbewusstsein dies für Dich automatisiert. Im Alltag geht es dabei um ganze einfache Sätze wie "Ich fühle mich heute nicht Gesund" oder "Ich fühle mich krank". Das klingt nach einer absoluten Kleinigkeit, hat jedoch eine massive Auswirkung, weil es sich in alle deine Gedanken und gesprochenen Sätze schleicht und damit positive Auswirkung auf Dich und jegliche Kommunikation haben wird.


Die dritte tolle Eigenschaft unseres Gehirns ist, dass es "Verneinungen" nicht schnell verarbeiten kann. Negationen sind Worte wie "nie, nicht, und keine" und wir können diese bewusst erfassen und mit dem "langsamen Denken", jedoch interpretiert das schnelle Denken die überstrahlenden Wörter. Ganz einfaches Beispiel: Ein Kind klettert auf einen Baum  und ein Elternteil ruft "Fall da bloß nicht runter!" oder "Nicht loslassen!" - was kommt in diesem Moment beim Kind an? "fallen oder loslassen". Daher ist die Empfehlung: direkt die positive Assoziationen benutzen wie "Halt dich gut fest!".


Sobald Du Dir etwas Zeit nimmst, Dich selbst zu beobachten, wirst Du schnell mitbekommen, wie Deine Gedanken so funktionieren. Dein Gehirn arbeitet mit Bildern und Filmen, vielleicht hörst du auch eine Stimme. Je nachdem woran du denkst, und ob Du positive Gefühle damit assoziierst, werden diese Eindrücke bestimmte Qualitäten haben. Stell' dir zum Beispiel einen Urlaub am Strand vor, da wirst du wahrscheinlich helle und farbenfrohe Bilder sehen, vielleicht einen Film von den Wellen, wahrscheinlich hörst du die Brandung laut, vielleicht ein paar Möwen ganz leise im Hintergrund und eventuell hast Du einen Geruch oder Geschmack als Erinnerung. Mit diesem Wissen kannst Du direkt damit starten, diese Eindrücke zu verändern und eine schöne Situation lauter oder heller machen. Genauso kannst du negative Szenen kleiner machen, schwarzweiß, leise oder stumm, ganz dunkel - so dass Du kaum noch etwas erkennst. Du kannst eine unerwünschte Szene so klein wie ein Staubkorn machen und dann wegschnipsen.
Das war schon einmal eine ganze Menge für den ersten Teil und ich hoffe Du fängst direkt mit einem der Impulse an, denn mit einer klitzekleinen Veränderung kannst du in Deinem Leben schon sehr viel bewirken. Du kannst jederzeit entscheiden, ob Du stetig kleine Veränderungen vornimmst oder mit einem Knall alles auf den Kopf stellst. Gehirngerecht ist es auf jeden Fall, lieber kleine Veränderungen am Bewusstsein "vorbei zu schmuggeln", denn schlagartige Anpassungen mag unser liebevolles Energiesparsystem eher nicht und wird eher wieder zur Gewohnheit tendieren und eine blitzartige Veränderung einfach sabotieren. Die wichtige Konstante ist: in die Umsetzung kommen! Sollte Dich etwas begeistern und du möchtest gerne etwas Umsetzen: starte innerhalb von 72 Stunden, sonst steigt die Chance rapide, dass keine Aktion stattfindet.


Denke daran: auch wenn du absolut überzeugt und motiviert bist, etwas zu tun - dein Gehirn ist auf "Gewohnheit" und "Automatik" ausgelegt. Hier bietet sich ein Vergleich an: Dein Unterbewusstsein ist wie ein großer Elefant, und dein Bewusstsein wie ein wendiger Reiter, oben auf dem Elefanten. Wer von beiden gibt wohl die Richtung vor? Natürlich, das große Graue! Womit sich der Kreis zum Gehirn auch schon schließt :)


Mein Fazit: erschaffe dir neue und positive Gewohnheiten. Eine Gewohnheit "abzuschaffen" funktioniert nicht, Du kannst Sie jedoch durch eine Alternative ersetzen. Probiere es einfach aus! Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine bereichernde Kommunikation!


Liebe Grüße,
Eileen

- Zurück zur Übersicht -

 
 
 
 
E-Mail
Anruf
Infos
LinkedIn